Надя учится говорить по-немецки - страница 18
einlegen (erheben) — заявлять протест
2 Jetzt hat's 13 geschlagen! — Это уже слишком! Ну и ну!
3 См. стр. 35, сноску 5. [(nichts) mit etwas zu tun haben — (не) иметь (никакого) отношения к чему-либо]
4zum Schreiben dienen — использоваться для письма
5 Mein voller Ernst! — Совершенно серьёзно!
6 jemandem ein Xfür ein Uvormachen — втирать очки кому-либо
5) Machen Sie mir kein X für ein U vor!
K o r n e j e w: Wissen Sie auch, woher dieser Ausdruck kommt?
N a d j a: Nein. Bitte, bitte!
K o r n e j e w: Vor tausend Jahren schrieb man die Zahlen nur in römischen Ziffern. X bedeutet die Zahl zehn, V (damals U geschrieben) — die Zahl fünf. Aus einem V kann man aber leicht ein X machen.
N a d j a: Wie denn?
K u r t: Sehr einfach. Man verlängert die Linien. So wird aus 5 — 10, also etwas ganz anderes. Jemand war z. B. einem anderen 5 Taler schuldig 1. Aus der Fünf machte der andere eine Zehn, d. h. er machte ihm ein X für ein U vor, um ihn zu betrügen.
6) Was kennen Sie aus dem Effeff?
N a d j a: Sehen Sie, wie interessant es ist, sich mit Redewendungen zu beschäftigen!
K o r n e j e w: Das stimmt! Ich erinnere mich an ein Verschen:
«Die Wörter werden dir vieles sagen,
Verstehst du nur, sie auszufragen.»
N a d j a: Goldene Worte! Man muß aber viel wissen und alles aus dem Effeff verstehen. Übrigens — woher kommt denn das, dieses Effeff?
H e r t a: Aus der Sprache der Musik: f heißt forte (stark), ff — fortissimo (sehr stark). Das ist italienisch.
K o r n e j e w: Es gibt noch eine andere Erklärung. Bei den Kaufleuten ist f-Ware — feine Ware und ff-Ware — sehr feine oder hochfeine Ware.
7) Und so ging der zweite Tag zu Ende 2
Ich schaute auf die Uhr, sah, daß es schon spät war — zehn Minuten vor elf, stand auf und sagte: «So, liebe Freunde,
1jemandem (Geld) schuldig sein — задолжать кому-либо (деньги)
(Was bin ich Ihnen schuldig? — Сколько я Вам должен?)
2zu Ende gehen — заканчиваться
besten Dank für Tee, Kuchen und Redewendungen. Für heute ist's genug mit der Phraseologie, denn alles auf unserer Erde nimmt einmal ein Ende 1, nicht wahr? 2 Ich sehe, Nadja schreibt alles fleißig auf. Liebe Nadja, für heute mußt auch du ein Ende machen 3 und nach Hause gehen. Morgen ist auch ein Tag. Letzten Endes 4 ist die Gesundheit das Wichtigste. Auf Wiedersehen! Gute Nacht!»
So ging der zweite Tag zu Ende.
1ein Ende nehmen — кончаться
2nicht wahr? — не так ли?
3einer Sache (Dat.)ein Ende machen — положить конец чему-либо
4 letztenEndes — в конечном счёте; в конце концов
Dritter Tag
MOSKAUS BAUTEN UND MOSKAU IM BAU
An diesem Abend konnte Nadja lange nicht einschlafen. Sie dachte die ganze Zeit an die vielen neuen Redewendungen, die sie gelernt hatte, und sortierte sie in Gedanken auf folgende Weise: a) schriftsprachliche; b) umgangssprachliche; c) kanzleisprachliche. «Streng unterscheiden!» sagte sich Nadja. «Ich darf mich nicht blamieren!» Endlich fielen ihr die Augen zu. Aber bald begann etwas Schreckliches: Nadja sieht sich in einem dunklen Wald. Es herrscht tiefe Finsternis. Was macht denn da unsere Nadja? Sie gräbt. Was will sie denn ausgraben oder vergraben, vielleicht einen Schatz? Plötzlich hört sie ein Geräusch. Sie erschrickt, schaut sich um, kann aber nichts sehen. Da — auf einmal — ein Gesicht! Es ist Kurt Bruck. Er lacht. «Was machen Sie hier in der Nacht, Nadja?» — «Pst, ein Geheimnis! Ich vergrabe mein Talent.» Kurt lacht laut. Nadja fährt aus dem Schlaf auf 1 und kann lange nicht mehr zur Ruhe kommen 2. Erst gegen Morgen schläft sie ein. Und wieder träumt sie: zuerst sieht sie eine riesige Kuh. Die Kuh verfolgt das Mädchen und schreit: «Das geht auf keine Kuhhaut!» Dann aber wird aus der Kuh plötzlich ein schwarzer Hund mit Augen wie Feuer. Das ist schrecklich. Nadja schreit im Traum. Ihre Mutter fährt aus dem Schlaf 3, macht Licht 4, tritt an Nadjas Bett.
«Was hast du denn im Traum gesehen, Nadja?» fragt sie besorgt.
«Einen scheußlichen schwarzen Hund», sagt Nadja.
«Ach, deshalb hast du so geschrien!» sagt die Mutter. «Da liegt der Hund begraben!»
1aus dem